Ameisen sind staatenbildend. Innerhalb des Staates besteht ein Kastensystem, welches eine Arbeitsteilung ermöglicht. Neben den Geschlechtstieren („Königinnen“ und „Männchen“) werden unfruchtbare, flügellose Weibchen hervorgebracht. Je nach Ameisenart werden Staaten mit einer oder mehreren Königinnen gebildet. Einige Ameisenarten betreiben Vorratshaltung und lagern Samen, Honig u.a. Dinge in ihren Nestern ein. Sie spielen dadurch eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung von Pflanzsamen.

Die Entwicklung

In Frühling und Sommer schlüpfen die Geschlechtstiere (Königinnen und Männchen). Sie sind geflügelt und treten einen Hochzeitsflug an. Bei oder kurz nach dem Hochzeitsflug werden die Königinnen besamt. Die aufgenommene Samenflüssigkeit reicht für die gesamte Lebensdauer. Die Männchen sterben bald nach der Paarung ab während die Königinnen ein neues Nest gründen. Bei der Aufzucht des Nachwuchses betreiben die Ameisen eine aufwendige Brutpflege. Die Nester der Ameisen sind verschieden gestaltet. Es gibt Nestburgen (Ameisenhaufen) oder Erdnester, z.B. unter Gehwegplatten.

Man unterscheidet drei Gruppen von Ameisen:

  • Schuppenameisen (z.B. Lasius spec.)
  • Drüsenameisen (z.B. Iridomyrmex spec.)
  • Knotenameisen (z.B. Monomorium pharaonis)

Bei den Ameisen ist Thorax und Abdomen deutlich durch eine Einschnürung voneinander getrennt. Alle drei Gruppen besitzen gekniete Fühler. Ameisen besitzen Mandibeln mit denen sie beißen können, eine Giftdrüse (Sekret ist Ameisensäure) und z.T. auch einen Stachel am Hinterleib, mit dem das Düsensekret injiziert werden kann.

Schwarze Wegameise (Lasius niger)

Die Schwarze Wegameise gehört zu der Gruppe der Schuppenameisen. Die Arbeiterinnen sind 3-5 mm lang und dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Die Männchen sind ca. 4 mm lang, die Königinnen sind ca. 8-9 mm lang und besitzen die gleiche Färbung. Die Schwarze Wegameise ist die häufigste Lasiusart. Sie baut Erdnester unter Steinen, Baumstümpfen u.ä.. Sie bevorzugen zuckerhaltige Nahrung und bauen auffällige Ameisenstraßen.

Schaden:

Die Schwarze Wegameise legt im Lebensbereich des Menschen Nester unter Gehwegplatten an (Stolpergefahr). Sie dringt auf der Suche nach zuckerhaltiger Nahrung in Wohnräume ein, in Küchen verunreinigen sie Lebensmittel.

Pharaoameise (Monomorium pharaonis)

Die Pharaoameise ist ein Hygieneschädling. Sie ist ursprünglich in Indien beheimatet. Die Arbeiterinnen sind 2-2,3 mm lang und bernsteingelb mit etwas dunklerer Hinterleibspitze. Die Männchen sind ca. 2,8- 3 mm lang, schwarzbraun mit blassgelben Fühlern und Beinen. Die Königinnen sind 3,5-4,8 mm lang, bräunlich gelb mit etwas dunklerem Kopf und dunkler Hinterleibsspitze. Pharoameisen leben als soziale Insekten in einem Staat. Die Begattung findet im Nest statt. Es gibt keinen Hochzeitsflug. Die Nester sind oft in Mauerspalten von Heizungsschächten und Backöfen, in Holzböden, nahe Warmwasserleitungen u.s.w. angelegt. Aus diesem Grund ist das Auffinden und Zerstören des Nestes praktisch unmöglich.
Die Vermehrung erfolgt ganzjährig, aber nur in beheizten Gebäuden ab 26°C. Nur die Arbeiterinnen verlassen zur Nahrungssuche das Nest. Durch Sekretstoffe werden Ameisenstraßen an Fliesenfugen, Lichtleitungen u.s.w. markiert. Eine Ausbreitung durch Abwanderung von befruchteten Königinnen ist möglich. Die bevorzugte Nahrung sind Proteine und Kohlehydrate.

Schaden:

  • sie verunreinigen Lebensmittel
  • sind lästig in Kantinen und Wohnungen
  • sie sind gesundheitsgefährdend in Krankenhäusern

Durch Bisse peinigen sie wehrlose Patienten. Pharaoameisen übertragen Krankheiten (Hospitalismus), sie dringen unter Verbände, nehmen menschliche Ausscheidungen auf und nagen an Schleimhäuten von Säuglingen.