In Europa sind ca. 20 Arten heimisch, die meisten davon leben als Waldschaben im Freien. Schaben haben sechs Beine und gliedern sich in Kopf, Brust und Hinterleib. Sie besitzen vier Flügel und einen nach unten gebogenen Kopf. Am Kopf befinden sich die Fühler, die kauend, beißenden Mundwerkzeuge und die relativ großen Sehorgane.

Die Entwicklung:

Sexuallockstoffe und Sekrete spielen bei der Vermehrung der Schaben eine entscheidende Rolle in der Partnersuche. Sie dienen der Anregung zur Balz und zur Begattung. Es werden, je nach Art, 16-40 Eier in verschieden geformten Eipaketen abgelegt. Das Eipaket wird entweder sofort abgelegt, in Fugen mit Sekret festgehaftet oder bis zur Schlupfreife der Nymphen am Hinterleib mitgetragen. Nach 1-2 Monaten platzt das Eipaket und die Nymphen schlüpfen. Je nach Art häuten sich die Larven 6-10mal. Nach der letzten Häutung erscheinen die geschlechtsreifen Tiere, die bald zur Vermehrung übergehen.

Lebensraum:

Schaben sind nachtaktiv und bevorzugen warme, feuchte Räume. Ihre Niststätten befinden sich jedoch meist an trockenen Plätzen. Sie sind Allesfresser, bevorzugen aber süße Nahrungsmittel.

Schaben verursachen hygienischen Schaden, sie können mit ihren Exkrementen oder durch direkten Kontakt Krankheiten, z.B. Salmonellose und Tuberkulose von infizierten Materialien auf Lebensmittel übertragen. Schaben verursachen materiellen Schaden, sie verderben Lebensmittel, die nicht weiterverkauft werden können. Schaben verursachen psychologischen Schaden. Der Hauptgrund für ihre Bekämpfung ist der Ekel den viele Menschen vor ihnen haben. Mitarbeiter und Kunden werden vergrault, der Ruf des Betriebes ist gefährdet und es kann zu Schwierigkeiten mit den Behörden kommen.

Vier Arten treten als Schädlinge in Häusern auf:

Deutsche Schabe (Blattella germanica)

Die Deutsche Schabe stellt in Deutschland den größten Hygieneschädling in lebensmittelproduzierenden- und verarbeitenden Betrieben dar. Die Deutsche Schabe ist 12-15 mm lang, braun mit zwei dunklen Längsstreifen auf dem Halsschild, die Flügel bedecken den Hinterleib. Die Weibchen produzieren ca. sieben Eipakete, die etwa einen Monat am Hinterleibsende mitgetragen werden. Jedes Eipaket enthält ca. 40 Larven. Die Deutsche Schabe bevorzugt feuchtwarme Bereiche besonders in Küchen, wo sie sich in Gruppen vereint aufhalten.

Orientalische Schabe (Blatta orientalis)

Die Orientalische Schabe, auch Kakerlake genannt, ist weniger verbreitet als die Deutsche Schabe. Sie ist 25-30 mm lang, einheitlich dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Die Flügel bedecken beim Männchen ¾ des Körpers, beim Weibchen sind sie unterentwickelt. Die Weibchen produzieren ca. acht Eipakete, die sofort abgelegt werden. Jedes Eipaket enthält ca. 16 Larven. Die Orientalische Schabe bevorzugt etwas kühlere Räumlichkeiten als die Deutsche Schabe. Sie hält sich in Kellerbereichen und Abflussschächten von Lebensmittelbetrieben auf.

Braunbandschabe (Supella longipalpa)

Die Braunbandschabe ist ein eingeschleppter Schädling aus Nordamerika. Sie ist 10-14 mm lang, rotbraun bis goldgelb gefärbt, das Halsschild ist von einem hellem Rand umgeben. Die Flügel überragen nur beim Männchen das Hinterleibsende. Die Weibchen produzieren ca. elf Eipakete, die nach der Ausformung mit Düsensekret in Spalten festgeklebt werden. Jedes Eipaket enthält ca. 16 Larven. Die Braunbandschabe ist nicht an ein feuchtes Klima gebunden. Sie tritt verstärkt in Wohnungen auf.

Amerikanische Schabe (Periplaneta americana)

Die Amerikanische Schabe tritt selten in unseren Breiten auf, hauptsächlich in Gewächshäusern und Zoologischen Gärten. Sie ist 28-44 mm lang und rötlichbraun gefärbt. Die Flügel bedecken den gesamten Körper. Die Weibchen produzieren ca. 15 Eipakete, die sofort abgelegt werden. Jedes Eipaket enthält ca.14 Larven. Für die Vermehrung der Amerikanischen Schabe sind sehr hohe Temperaturen und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit notwendig.